Hören, Gleichgewicht, Haltung – wie alles im Kopf zusammenhängt
- DDr. Rainer Biedermann
- 5. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Manche Beschwerden wirken auf den ersten Blick völlig unabhängig voneinander: Ohrdruck, Schwindel, Nackenschmerzen oder Zähneknirschen. Tatsächlich sind sie oft Ausdruck ein und desselben Problems – einer gestörten Balance zwischen Kiefer, Kopf und Haltungssystem. Diese Zusammenhänge sind komplex, aber verständlich, wenn man sie funktionell betrachtet.
Der Kiefer als Schaltstelle
Das Kiefergelenk (TMJ) ist eines der feinsten Koordinationssysteme im Körper. Es steht in Verbindung zu:
den Kaumuskeln (über den Trigeminusnerv),
dem Innenohr und Gleichgewichtsorgan (über Nervenverzweigungen),
und der Kopf- und Nackenmuskulatur (über die Halswirbelsäule).
Wenn der Biss nicht stimmt oder die Muskulatur dauerhaft unter Spannung steht, kann das System aus Kiefer, Ohr und Haltung aus dem Gleichgewicht geraten – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wie sich der Zusammenhang zeigt
Eine Fehlspannung im Kiefer wirkt sich nicht nur lokal, sondern auch systemisch aus:
Hören: Überlastete Kiefermuskeln können das Trommelfell und die Druckregulation im Mittelohr beeinflussen.Das erklärt Ohrdruck, Tinnitus oder wechselnde Hörgefühle.
Gleichgewicht: Das Kiefergelenk liegt im Schläfenbein – direkt neben dem Vestibularorgan.Über gemeinsame Nervenbahnen können Reize aus dem Kiefer Schwindel auslösen.
Haltung: Bei jeder Bissveränderung passt sich die Nackenmuskulatur automatisch an.Dauerhafte Kompensation führt zu Fehlhaltungen, Verspannungen und Kopfdruck.
Der Körper versucht permanent, den Kopf im Raum auszubalancieren – wenn das Kiefergelenk gestört ist, muss das gesamte System „nachregeln“.
Warum das Gehirn dabei mitspielt
Das Gehirn bekommt ständig Rückmeldungen aus Kiefer, Nacken und Gleichgewichtssystem. Wenn diese Informationen nicht zusammenpassen, entstehen Konfliktsignale – das kann zu Symptomen wie:
Benommenheit,
Augendruck,
Schwindel,
Ohrrauschen oder Konzentrationsproblemen führen.
Diese Symptome sind funktionell, also Ausdruck einer gestörten Abstimmung – keine Krankheit im klassischen Sinn.
Wie der Körper wieder ins Gleichgewicht kommt
Die funktionelle CMD-Behandlung zielt darauf ab, diese Reizkreisläufe zu beruhigen. In meiner Praxis setze ich dabei auf das myoReset®-Konzept ein ganzheitlicher Ansatz zur Muskelentspannung, Funktionskorrektur und Stabilisierung.
Schon kleine Veränderungen in Kieferposition, Muskelspannung oder Atemmuster können die Wahrnehmung von Hören, Haltung und Gleichgewicht spürbar verbessern.
💡 myoDontix-Wissensbox
Das Kiefergelenk hat eine anatomische und funktionelle Verbindung mit dem Innenohr
CMD kann Hören, Gleichgewicht und Kopfhaltung beeinflussen.
Viele Betroffene spüren Schwindel oder Ohrdruck ohne HNO-Befund.
Funktionelle Therapie kann Reizkreisläufe beruhigen und die Wahrnehmung stabilisieren.
FAQ
Warum hängen Hören, Gleichgewicht und Kiefer zusammen?
Weil Kiefer, Ohr und Nacken über gemeinsame Nerven und Muskeln miteinander verbunden sind. Veränderungen im Biss können dadurch auch Hör- oder Gleichgewichtsstörungen beeinflussen
Kann CMD Schwindel oder Ohrdruck verursachen?
Ja. Studien zeigen, dass CMD-Patient:innen deutlich häufiger über Schwindel, Ohrdruck oder wechselnde Hörgefühle klage
Wie kann man das testen?
Wenn sich Symptome beim Kieferbewegen, Zähnepressen oder Entspannen verändern, spricht das für eine funktionelle Beteiligung. Eine myoReset-Analyse kann das differenzieren.
